Der Pinguin und der Frosch
Es lebte einst ein Pinguin im weiten weiten Ozean irgendwo an der Antarktis. Er hatte es sehr schön dort und kannte sich, so groß der Ozean auch war, überall bestens aus. Er war ein neugieriger Pinguin und nutze jede Gelegenheit aus, Neues zu lernen. Eines Tages überlegte er sich, wie es wohl außerhalb seines Lebensraumes sei... und begab sich frohen Mutes aus dem Wasser auf das breite weiße Eis. Und er ging weiter und weiter und konnte das Wasser schon bald nicht mehr sehen. "Ohne Wasser ist es echt unangenehm", dachte er sich und ging, nachdem er sich längst verlaufen hatte, im unbekannten Gebiet umher... bis er schließlich erschöpft und kraftlos an einen breiten Brunnen kam.
Überrascht sah es sich den Brunnen an und sah mit großen Augen hinunter: „Hallloooo!", schrie es und es hallte. Plötzlich und unerwartet bekam es eine Antwort: „Ja, Hallo auch, schrei doch nicht so, ich bin ja nicht taub." Der Pinguin konnte sein Grinsen nicht zurückhalten und freute sich, vielleicht konnte ihm dieses "Etwas" weiterhelfen. Und so stieg er hinunter und sah zu seiner Überraschung ganz tief unten einen Frosch. "Herzlich Willkommen in meinem Reich, Fremder! Geselle dich zu mir und erzähle mir ein bischen über dich.", begrüßte ihn der Frosch.
Der Pinguin entgegnete ihm ganz stolz: "Ich komme von der Antarktis, vom großen weiten Meer. Ich habe vor, die Welt zu erkunden und bin nun hier gelandet!" "Meeer", fragte der Frosch“, was soll denn das sein?" "Du kennst das Meer nicht? Das ist das Schönste, was es gibt. Es ist sooo groß und...", und der Pinguin begann von der Großheit seiner Heimat zu sprechen.
Da begann der Frosch ganz plötzlich im Brunnen hin und her zu schwimmen, hielt nach 5 Minuten inne und fragte den Pinguin: "So groß?" Der Pinguin war ganz verwirrt: "Spinnst du? Das Meer ist noch viel größer." So begann der Frosch erneut an zu schwimmen, dieses Mal 10 Minuten. Und er fragte wieder: "So groß?" Der Pinguin spottete den Frosch: "Du wirst die Größe des Meeres nicht erfassen können, ehe du es nicht mit eigenen Augen gesehen hast." Der Frosch jedoch blieb stur und schwamm jetzt ganze 15 Minuten und fragte dann total erschöpft: "So groß aber, oder?" Der Pinguin begriff nun die Begriffsstutzigkeit des Frosches und antwortete schlicht und einfach: "Ja, so groß!"
Auf den ersten Blick scheint die Geschichte sehr verwirrend, das stimmt, aber man kann die beiden genannten Charaktere gut mit dem Menschen vergleichen.
Eine der Aussagen der Geschichte ist die Großheit Allahs(t) und seiner Schöpfung: In der Geschichte sind DREI Anstufungen deutlich: Das Meer - die Welt außerhalb - und der Brunnen. Der Frosch ist davon überzeugt, dass er über ein großes Reich verfügt, kann dennoch nicht erahnen, wie groß das Meer ist. Der Pinguin empfindet dasselbe über das Meer, verläuft sich aber außerhalb des Meeres.
So ist das auch bei uns. Die Menschen kommen sich groß und stolz vor, weil sie über viel Macht verfügen. Dabei sind sie, wenn man die Erde als Ganzes betrachtet, wie winzige kleine Ameisen und wenn man das Sonnensystem betrachtet, ist die Erde ein kleiner Ball und dann noch die Galaxie betrachtet... sieht man die Erde gar nicht mehr! Wie "groß" ist der Mensch nun? Wie viele Galaxien haben wir? Wie groß muss dann dementsprechend also dann der Schöpfer des Ganzen sein? Subhanallah.
So lehrt uns die Geschichte inschallah, dass wir stets an Allahs(t) Großheit denken und nicht überheblich und stolz, sondern bescheiden sein sollen. Auch motiviert uns die Geschichte, dass wir uns verstärkt dafür einsetzen sollen, Wissen zu erwerben.
Der Islam ist genauso und noch viel größer als der Brunnen, für den wir ihn halten... Wir müssen ihn nur zu entdecken suchen. Derjenige, der auf diesem Weg ist, empfindet das Ganze wie ein Abenteuer, wo jeder Tag ein neues Erlebnis mit sich bringt. Allah(t) selbst befiehlt den Menschen, die Welt zu erkunden, um Seine Macht und Schöpferkraft zu entdecken.
Das Wissen ist das Gewand der Rangstufen: Ist denn ein Jagdhund einem Straßenköter gleich? Sprich: Der Wissende dem Unwissenden? Also liebe Geschwister, seid kein Frosch und lernt und lehrt, so lange ihr noch lebt!