Schönheit durch Glauben
Als der Islam kam, traten viele von der Gesellschaft benachteiligte Menschen in diesen neuen Glauben ein, denn sie hörten wie der Prophet sallahu aleih ua salam sagte, dass alle Menschen, gleich ihrer Herkunft und Rassen gleich vor Allah seien. Meist waren es arme Menschen, Sklaven, Bettler und einflusslose Menschen, die den Islam annahmen. Denn ohne Geld und/oder Zugehörigkeit zum Adel Mekkas hatten sie keine allzu große Erwartungen in die Zukunft. Aber im Islam sahen sie eine Perspektive in der Zukunft, wie sie kein Geld und kein Adelsstatus ihnen hätte geben können. Der gewöhnliche kleine Mann, sein Leben lang ungeachtet, war plötzlich mit einem unsterblichen Geist gesegnet und der Fähigkeit für seine Zukunft gewaltiges aufzubauen.
So dachte auch ein Mann, der ebenfalls von der Gesellschaft benachteiligt wurde und zur Zeit des Propheten sallahu aleih salam lebte. Sein Nachteil war, das sein Gesicht bei der damaligen Norm als Hässlich galt. Er hoffte, mit seinem Eintritt in den Islam wird es sich ändern, und man wird ihn eher wegen seines Charakters schätzen als wegen seines Aussehens. Er gehörte nicht zu den Reichen und Einflussreichen, aber schon zum Mittelstand, so das er keine Sorgen um seine Zukunft haben müsste. Jedoch immer wenn er um die Hand einer Jungen Frau anhielt, bekam er eine Absage. Obwohl man ihm nicht ins Gesicht sagte, weshalb, war ihm klar warum er ständig absagen bekam. Mit dem eintritt in den Islam hoffte er das sich die ändern
wird. Denn er hörte auch den Propheten salallahu aleih ua salam sagen: “ Wenn ein Mann um eine Frau wirbt, und er ist Radschulun Musliman Salihan, dann gebt sie ihm.“ (= rechtschaffener muslimischer Mann)
Aber auch von den Muslimin wollte ihm Niemand seine Tochter zur Frau geben. Da wurde er vollends frustiert und enttäuscht. Verärgert ging er zum Propheten sallahu aleih ua salam und fragte ihn: “Ya Rasulullah, sagtest du nicht immer, vor Allah seien alle Muslimin gleich und der Islam mache keine Unterschied zwischen dem äußeren eines Menschen sondern nur zwischen dem was die Menschen in ihren Herzen tragen?“
“So ist es.“
“Und du sagtest auch das es genügt wenn ein Mann Muslim und rechtschaffen ist, würde es genügen um eine Frau zu werben.“
“Ja, so ist es auch.“
“Warum O Gesandter Allahs, geben will mir dann kein Mann seine Tochter zur Frau geben. Ich tue was ich kann, dennoch reicht es nicht. So sehr ich mich auch an den Islam halte, es scheint ihnen nicht zu genügen. So hässlich ich auch bin, hat dieses Gesicht nicht auch ein Recht auf eine Ehe?“ Und zeigte auf sein Gesicht. Dem Propheten s.a.s. wurde klar, das seine neuer Bruder ziemlich verzweifelt war. Er wollte schließlich nicht mehr als eine normale Familie gründen und war traurig das ihm das verwehrt blieb wegen etwas worauf er keinerlei Einfluss hatte, seinem
angeborenem Gesicht. Der Prophet s.a.s dachte nach und sagte zu ihm: “Ich kann dir bei deinem Problem helfen. Ich werde zu jemand gehen den ich kenne dessen Tochter im heiratsfähigem Alter ist und in deinem Namen um sie werben. Mir wird sicher keine Absage geben.“
Der Prophet s.a.s. sucht einen Mann auf, von dem er wusste, das er etwas arm war.
Bisher hatte niemand um seine Tochter geworben. Dieser begrüßte ihn
überschwänglic h: “Ua aleikum salam ua rahmatullah. Welche Ehre für mein Haus das du mich besuchst. Ya Rasulullah, wie kann ich dir zu Diensten sein?“ Der Prophet s.a.s. trug ihm sein Anliegen vor. Der erwiderte: “Ich muss mich erst mit meiner Tochter beraten, dann sage ich dir die Antwort.“ Und ging zu seiner Tochter.
“Der Prophet s.a.s wünscht das du diesen Mann ehelichst. Was denkst du darüber, Tochter?“ “Wenn es der Wunsch des Propheten s.a.s. ist, dann wird es schon recht sein und ich werde mich den fügen.“
“Aber hast du den Mann gesehen? Er mag kein schlechter Mensch sein und ein guter Muslim, aber er ist hässlich. Es behagt mir nicht sehr dich ihm zur Frau zu geben.“
“Ich weiß Vater, aber der Prophet s.a.s sagt nie etwas ohne die Zustimmung Allahs, und Allah und sein Gesandter wissen es besser. Ich habe nichts dagegen.“
“Nun gut, wie der Prophet s.a.s. es wünscht so möge es geschehen inschaAllah.“ Er willigte dem Propheten s.a.s. ein und die Ehe wurde nach Sunnati Allah ua Rasulihi gefeiert und vollzogen.
Er war seiner Frau ein guter Ehemann und sie ihm eine gute Ehefrau nach Sunnat Allah ua Rasulihi und niemals gab Spott gegen ihn wegen dieser Heirat, denn da diese Heirat durch Wunsch des Propheten s.a.s. zustande kam, wagte es niemand irgendetwas dagegen zu sagen. Dennoch behagte den Mann das ganze nicht, nach einer Weile. Seine Frau war zwar gut zu ihm, und auch mit ihrer Familie gab es nie Probleme, aber er wusste, sie hat ihn nur durch Hilfe des Propheten s.a.s. geheiratet und nicht um seinetwillen. Um seinetwillen allein hätte ihn keine Frau geheiratet.
Dieses Gefühl deprimierte ihn lange. Eines Tages kam es zu einer Auseinandersetzung mit einen anderem arabischen
Stamm während der islamischen Expansion. Der Prophet s.a.s. rief zum Jihad auf und die Muslimin rüsteten zum Krieg. Als der Mann davon erfuhr, verabschiedete er sich von seiner Ehefrau, nahm sein Schwert und stieg auf sein Pferd. In ihm war immer noch die Bitterkeit das sein Eheglück nicht auf ihn als Mann gründete, weil sein Aussehen einfach nicht den Erwartungen der Gesellschaft entsprach. Während er ritt betete er:
“Ya Allah, natlab min `indak nastaschhid fi had al Ghazua.“
“Ya Allah, ich erbitte mir von Dir den Märtyrertod in dieser Schlacht.“
Und Allah erfüllte ihm den Wunsch. Er fiel im Kampf in der Schlacht und Allah nahm sich seiner Seele an. Als die Mujahidin kamen die Körper der Gefallenen Muslimin mitnahmen, fanden sie ihn inmitten getöteter Feinde friedlich am Boden liegen. Sein Haar jedoch war nass und wirkte als sei es frisch gewaschen. Sie wunderten sich wieso sein Haar frisch gewaschen war, denn die Toten wurden nicht auf dem Schlachtfeld gewaschen, sondern erst nachdem man sie rausgebracht und wegtransportiert hat. Sie erzählten es dem Propheten s.a.s. Der war betrübt über den Verlust seines Bruders und sagte ihnen: “Sein Haar war nass, weil bereits die Engel
ihn gewaschen haben. Sie wuschen ihn und trugen ihn ins Paradies.“
Und er erzählte ihnen warum er starb und was es damit auf sich hat und sagte dazu: “Ihr wolltet ihn nicht mit euren Töchtern verheiraten, nun hat Allah ihn mit einer Jungfrau aus dem Paradies verheiratet.“
Die Nachricht seines Todes wurde seiner Witwe überbracht und man begrub ihn. Wenn ein Mujahid starb, war es üblich dass sich die Gemeinde um seinen Nachlass kümmerte. Seine Frau bekam in der Regel Heiratsangebote damit sie und gegeben falls ihre Kinder versorgt wurden und nicht in Armut leben mussten.
In diesem Fall bekam seine Witwe massenhaft Angebote. Als die Leute hörten was der Prophet s.a.s. nach der Schlacht erzählte, kamen viele Männer, einflussreiche Anführer der Sippen und Geschäftsmänner. Als die Witwe die Reihen der Männer sah, die zu ihrem Vater kamen um ihr einen Heiratsantrag zu machen, sagte sie: "Ya Allah! Was gab mein verstorbener Ehemann mir und was gab ich ihm. Bevor er mich heiratete, war meine Familie unbeachtet und arm. Niemand von Bedeutung nahm uns wahr. Und als ich ihn heiratete, habe ich nicht gesehen was für ein Licht mein Mann in seinem Herzen trug. Nun ist es zu spät. Im Tod hat er sein Glück gefunden und meinen Wert erhöht. Wie kann ich es ihm jemals vergelten."
Sie heiratete einen der reichen Sahaba, bekam Kinder und lebte noch lange.
Doch die Erinnerung an ihrem verstorbenem Mann verblasste nie.